Book Cover Stefan Schomann

Ein Königreich für ein Pferd

Ein Buch über die letzten echten Wildpferde.

Als Stefan Schomann im Tierpark Hellabrunn dem clownesken Blick eines ockerfarbenen Pferds mit Bürstenmähne für immer verfällt, wie soll er da begreifen, eine ausgestorbene Art zu betrachten? In „Auf der Suche nach den wilden Pferden“ erzählt Schomann die bewegte und bewegende Geschichte der Urwildpferde.

Schon vor Jahrzehntausenden inspirierte das Pferd die Menschen zu künstlerischen Schöpfungen. Seine späte Zähmung revolutionierte dann Transport, Handel und Kriegsführung. Für die Wildpferde aber bedeutete sie den Anfang ihres Endes. Der Autor folgt ihren Spuren quer durch die Geschichte und tief hinein in ferne Landschaften. Der Bogen reicht vom Isartal bis in die Gobi und von Lascaux bis Tschernobyl. Herausgekommen ist ein erregendes Buch, das leidenschaftlicher und informierter nicht geschrieben sein könnte.

Das Schicksal der Przewalskipferde zeigt, wie der Mensch die Schöpfung oft genug zugrunde richtet, wie er ihr aber auch Rettung bringen und Zukunft schenken kann. Ihr Überleben gilt heute weltweit als Paradebeispiel für den Artenschutz. Worin aber besteht der Wert einer Art? Macht es einen Unterschied, ob sie fortlebt oder ausstirbt? Ja, resümiert der Autor, es macht einen himmelweiten Unterschied: „Jede Tierart, die verschwindet, hinterlässt eine ungeheure Öde. Gegen diese Ödnis habe ich angeschrieben.“

Stefan Schomann: Auf der Suche nach den wilden Pferden. Galiani Verlag, 460 Seiten, mit Fotos, 25 Euro. Auch als eBook verfügbar.